Spitzenkoch Paul Bocuse ist tot

Er stand für eine einfache, frische Regionalküche und revolutionierte damit die französische Gastronomie. Nun starb Frankreichs Spitzenkoch Paul Bocuse im Alter von 91 Jahren, wie Frankreichs Innenminister Collomb auf Twitter mitteilte.
Für Frankreichs Gourmets ist es ein schwerer Tag: Paul Bocuse, der französische Spitzenkoch, ist im Alter von 91 Jahren gestorben. Das teilte Frankreichs Innenminister und langjähriger Bürgermeister von Lyon, Gérard Collomb, mit. Auf Twitter sprach er sein Beileid aus und würdigte Bocuse als "Papst der Gastronomie".

"Mythische Figur"

Auch Frankreichs Präsident Emmanuel Macron würdigte Bocuse. Der Sternekoch sei "die Inkarnation der französischen Küche". Sein Name stehe in der französischen Küche für Großzügigkeit, für Respekt der Traditionen und auch für seinen Einfallsreichtum. Die französische Gastronomie verliere "eine mythische Figur, die sie in großer Form geprägt hat", teilte er mit. "Alle Köche weinten um ihn, im Elysée und in ganz Frankreich."
Bocuse erhielt zahlreiche Preise und Auszeichnungen für sein Werk, unter anderem 1965 seinen dritten Michelin-Stern für sein Restaurant "L'Auberge du Pont de Collonges" bei Lyon, das noch heute als "Drei-Sterne-Tempel" gilt. Der Gastronomieführer GaultMillau bezeichnete Bocuse als "Koch des Jahrhunderts", "Gastronomie-Papst" und 2011 "Meisterkoch des Jahrhunderts".

Alle Rekorde geschlagen

Bocuse wurde 1926 im französischen Collonges-au-Mont- d´Or nördlich von Lyon als Sohn eines Kochs geboren - in jenem Haus, in dem er später sein Drei-Sterne-Restaurant einrichtete. Das rot-grüne Haus an der Saône mit dem plüschigen Ambiente und den Kristalllüstern gilt als Pilgerort für Gourmets aus aller Welt. Hier wird "Küche mit Knochen und Gräten ohne Schnickschnack" serviert, wie die Gäste sagen.
Besonders begehrt ist seine Trüffelsuppe mit Blätterteighaube, die er 1975 anlässlich seiner Aufnahme in die Ehrenlegion für den damaligen französischen Staatspräsidenten Valéry Giscard d´Estaing kreierte. Das Rezept für die Suppe gibt es gratis im Restaurant, alles andere kann man kaufen, etwa den "Bocuse-Champagner" oder das bunte "Bocuse-Porzellan". Der Meisterkoch schlug in der französischen Spitzengastronomie nicht nur alle Rekorde, er gilt auch als "Marketing-Genie".
Bocuse wurde weit über die Grenzen seines Heimatlandes hinaus zur Ikone der verfeinerten Lebensart mit exquisiten Speisen und Getränken. Er besaß mehrere Brasserien in Lyon, außerdem in Tokio und in Florida. 2006 wurden die "Halles de Lyon", wo Bocuse einzukaufen pflegte, zu seinen Ehren in "Les Halles Paul Bocuse" umbenannt.
Bocuse gehört zu den Erfindern der "Nouvelle Cuisine", eine Bewegung damals junger Köche, die die französische Küche entstauben wollten. Einfache Zubereitung, frische Zutaten, Regionalität - das waren die Grundlinien.

Comments

Popular posts from this blog

Kim Kardashian wears bizarre nineties outfit - complete with BUM BAG - whilst pregnant Khloe almost flashes knickers in TINY dress

Oprah highlights story of black woman raped by white men